Good-Practice-Beispiel: SJC Hövelriege

Datta Mridul ist Teil des SJC Hövelriege. Er lebt seit 2011 in Hövelhof, Nordhrein-Westfalen, und kommt seit 2017 regelmäßig zum Fußball spielen und zu anderen Vereinsaktivitäten. Mridul hat hier Freund*innen gefunden, die ihm viel bedeuten, die ihm – trotz fehlendem positiven Asylbescheid – Zukunftsperspektiven aufzeigen und Hoffnung geben.

Es ist ein etwas anderer Fußballverein. Das weiß Mridul ebenso wie Christoph Bretschneider, der zweite Vorsitzende des Vereins: „Das liegt an seiner Geschichte, das hat eine gewisse Tradition“, erklärt Bretschneider. Damit meint er eine humanitäre Tradition: Bereits Anfang der 1990er Jahre öffnete sich der Verein für Geflüchtete, die den Jugoslawienkriegen entkommen sind. Als junger Verein war der SJC Hövelriege auf Menschen unterschiedlicher Herkunft angewiesen, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig wurde das gemeinsame Spielen schon damals mit weiteren Unterstützungsangeboten begleitet: Warmes Essen bereitzustellen, war eine Notwendigkeit.

Vereinsleben bedeutet dabei nicht nur Sport. Die Tätigkeiten beim SJC Hövelriege reichen von Holzarbeiten in der am Gelände bereitstehenden Schreinerei über Theaterprojekte für Kinder und Jugendliche bis hin zu Ausflügen – zum Beispiel nach Griechenland. Die Jugendfahrten nach Griechenland stellen dabei nicht nur den Sport, sondern antirassistische und antifaschistische Arbeit in den Mittelpunkt. Und auch in Hövelriege spielt Antirassismus-Arbeit eine Rolle, wenn auch nicht im Rahmen konkreter Maßnahmen, so doch im alltäglichen Zusammenleben: „Natürlich gibt es hier auch Vorurteile, natürlich passieren Sachen, die gegen Menschen anderer Herkunft gerichtet sind. Das muss im täglichen Gespräch bearbeitet werden“, sagt Bretschneider.